Markteinschätzung Sommer 2018

In 2018 kein Bärenmarkt bei Aktien und Anleihen – wir sehen aktuell die Vorboten eines Bärenmarktes, aber noch nicht den Anfang. Das Bärenmarktrisiko für 2019 – 2020 ist allerdings hoch.

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Rückblick – die Ausgangslage

Das zuvor noch so perfekte Bild bröckelte im ersten und zweiten Quartal diesen Jahres:

  • Volatilität kehrt zurück
  • Wachstum, vor allem in Europa und China, schwächer als
  • Trump: eine reale Gefahr für eine Deglobalisierung von Politik und Handel
  • Europa kämpft mit sich selber
  • Märkte zeigen ihr dünnes Fell, ihre Anfälligkeit und Nervosität
  • Im Vergleich zur letzten Krise (2007-2009) sehen wir derzeit eine höhere Verschuldung (außer bei Konsumenten), höhere Bewertungen und insgesamt weniger Handlungsspielraum bei Notenbanken und Regierungen
  • Nach über 10 Jahren billigen Geldes sehen wir eine Reihe von Verzerrungen, hohe Bewertungsniveaus und Spätzyklus-Psychologie
Ausblick
  • In 2018 wird es voraussichtlich noch keinen Bärenmarkt bei Aktien und Anleihen geben…
  • Die Hausse wurde in dieser Zeit schon oft für Tod erklärt – aber der Patient könnte aktuell wiederum nur ein wenig Luft holen, um sein künstlich verlängertes Leben noch einmal fortzusetzen…
  • Die weitere monetäre Expansion (vor allem in Europa und Japan) und die massiven Fiskalimpulse in den USA haben die Kraft, den idealtypischen Expansions-/Aufwärtstrend weiter „künstlich“ zu verlängern.
  • Die Wirtschaftsdaten in den USA bleiben positiv. Das weltweite Wachstum ist zwar schwächer (vor allem in Europa und China) aber intakt…
  • …nicht zu unterschätzende Rekord-Aktienrückkäufe in den USA (Prognose für 2018: über USD 800 Mrd.).
  • Die US-Zinsstrukturkurve war seit 2007 nicht mehr so flach – sie ist aber noch nicht invers…
  • Im Zentrum der Betrachtungen stehen die USA: Donald Trump, die US-Fed, die Leitwährung USD und die Marktstimmung im Leitmarkt USA (allen voran die Stimmung im Technologie-Sektor)…
  • Im Zentrum des „Markt-Talks“ und der Presse steht ein möglicher Handelskrieg…
  • …In den Korrekturen im Februar, März und Juni gab es keinerlei Ausverkäufe im Sinne von Panikverkäufen. Der große „Wash-Out“ als Ausgangspunkt für die nächste Aufwärtsbewegung fehlt damit. Er könnte nun bevorstehen – die Handelskriegsrhetorik als Auslöser. Die Chancen stehen jedoch gut, dass wir die Höchstkurse dieser Hausse noch nicht gesehen haben.


Patrick Picenoni
(Gründungspartner Altrafin / Fondsmanager CONREN)


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