Zyklischer Trend – Goldminen, der Beginn eines langfristigen Bullenmarktes?
- Goldminen und Minenunternehmen in Frühstadium eines Bullenmarktes
- Nach langer Konsolidierungsphase und gepusht durch Corona: Gold im Aufwärtstrend
- Gold oder Goldminen? Das Rennen dürften Aktien von Goldminen machen – als gehebeltes Instrument für Gold
Andauernde säkulare Trends haben langfristige Auswirkungen auf Märkte und Volkswirtschaften und werden von wirtschaftspolitischen Handlungen der Staaten nur am Rande beeinflusst. Das gilt vor allem für die technologischen Entwicklungen im Handels- und Gesundheitssektor.
Andere Sektoren befinden sich hingegen seit Jahren in einer Konsolidierungsphase und unterliegen stärker den Auswirkungen wirtschaftspolitischer Entscheidungen – mehrheitlich durch Industrieländer. Während Aktien und Obligationen seit Jahren klar definierte, steigende Trends aufweisen und sich in fortgeschrittenen Stadien des Investmentzyklus befinden, stellen sich Investoren gerne und oft die Frage: Wo finde ich neue Bullenmärkte?
Goldminen und Minenunternehmen von Edelmetallen sehen wir im Frühstadium eines Bullenmarktes. Sie gehörten bis vor Kurzem zu den vernachlässigten Sektoren. Die Gründe sind naheliegend: Nach einer zehnjährigen Konsolidierungsphase von Gold, ausgelöst durch die abrupte Korrektur in den Jahren 2012 bis 2013, schienen die Investoren das Interesse an Gold und vor allem Goldminenaktien beinahe verloren zu haben.
Die nachfolgende Grafik bildet den Goldpreisverlauf (in USD) des letzten Zyklus (2010 bis 2020) ab. Wir dürften am Beginn eines neuen Goldminen-Bullenmarktes stehen.
Denn 2019 hat ein neuer Aufwärtstrend begonnen. Der langen Skepsis-Phase gegenüber einer Erholung folgt der Markt nun mit „Akzeptanz“. Das Corona-Jahr 2020 sowie die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben den Trend zu Gold in eine Flucht ins Gold beschleunigt: Eine neue psychologische Periode, in der Investoren an die Möglichkeit einer Wiederbelebung zu glauben beginnen. Für Investoren ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit das beste und gleichzeitig am wenigsten riskante Umfeld. Sollte der Goldpreis weiter steigen und die psychologische Marke von 2.000 US-Dollar pro Unze dauerhaft reißen, dürfte eine neue spekulative Phase beginnen, in der Volatilität bzw. Ausschlagrisiko steigen.
Warum Goldminen-Aktien?
Nach jahrelanger Restrukturierung ihrer Bilanzen sowie der Konsolidierung in der Industrie können Goldminenaktien heute von weiteren Preissteigerungen profitieren. Im Gegensatz zum letzten Euphorie-Zyklus werden freie Cashflows von Managementteams nicht mehr in extra-vaganten und kostspieligen Expansionsprojekten verschwendet. Auf Unternehmensseite wird sich hingegen auf Profitabilität fokussiert. Cashflows werden für Dividenden, Aktienrückkäufe oder Akquisitionen von Wettbewerbern (Konsolidierung) verwendet. Die Fokussierung auf sogenannte „all-in Sustaining“-Kosten und Profitabilität sind ein Zeichen dafür, dass wir noch im frühen Stadium dieses Goldminen-Bullenmarktes stehen.
Im Gegensatz zum letzten Euphorie-Zyklus, werden freie Cashflows
von Managementteams nicht mehr in extravaganten und kostspieligen
Expansionsprojekten verschwendet.
Die nachfolgende Grafik zeigt das Verhältnis von Goldminen-Aktien und Gold über die vergangenen 25 Jahre. Nach einer langen Phase, in der Gold besser als die Minenaktien abgeschnitten hat, zeichnet sich nun eine mögliche Umkehrung des Trends ab – durch den Goldminen die Führerschaft übernehmen dürften. Eine nachvollziehbare Entwicklung, da (Goldminen-) Aktien ein „gehebeltes“ Instrument für das Edelmetall sind.